GambleAware, eine in Großbritannien ansässige Hilfsorganisation für Problemspieler, gab kürzlich bekannt, in den ersten beiden Quartalen des Jahres 2019 Spenden in Höhe von über 5,4 Mio. GBP (etwa 6,27 Mio. Euro) erhalten zu haben. In dieser Zahl sind keine Bußgelder für Regelverstöße von Glücksspielbetreibern enthalten, sondern ausschließlich freiwillige Zahlungen. Nach den neuesten Angaben waren William Hill, GVC Holdings und Bet365 zwischen dem 1. April 2019 und dem 30. September 2019 die drei wichtigsten Spender der Wohltätigkeitsorganisation.
GVC Holdings, die Muttergesellschaft von Coral und Ladbrokes, hat GambleAware eine Spende in Höhe von 1,45 Mio. GBP (etwa 1,68 Mio. Euro) zugesagt. William Hill versprach, über 1 Million Pfund (ca. 1,16 Mio. Euro) zu verschenken. Verglichen mit den anderen beiden war die Spende von Bet365 am geringsten, aber belief sich dennoch auf insgesamt 868.000 £ (knapp 1 Mio. Euro). Andere Betreiber spendeten deutlich kleinere Beträge an die Wohltätigkeitsorganisation. Darunter befanden sich Mecca Bingo und The Rank Group, die 284.450 GBP (330.000 Euro) abtraten sowie BetVictor mit 160.000 GBP (185.600 Euro) und Betway mit 153.500 GBP (178.000 Euro).
Bußgelder werden Einnahmen weiter erhöhen
Der Gesamtbetrag, den GambleAware zwischen April und September eingenommen hat, wird jedoch viel höher sein, da zahlreiche Betreiber Bußgelder zahlen mussten. Die an die Hilfsorganisation gezahlten Bußgelder belaufen sich auf insgesamt 1,29 Mio. GBP (1,5 Mio. Euro), von denen allein über 600.000 GBP von LeoVegas gezahlt werden mussten. Die britische Glücksspielkommission (UKGC) forderte Gamesys auf, 690.000 GBP für das Versäumnis zu zahlen, Verstöße gegen Geldwäsche zu verhindern.
Außerdem erhielt die Organisation Gelder von inaktiven Konten und nicht beanspruchten Gewinnen. Dank dieser Zahlungen wird es für die Wohltätigkeitsorganisation leichter, Spielern zu helfen und deren Glücksspielprobleme zu bekämpfen.
Alle britischen Glücksspielanbieter müssen obligatorische Zahlungen an GambleAware abführen, was der Organisation bei der Bewältigung von Spielproblem und Spielsucht helfen soll. Die Spenden richten sich nach dem Umsatz eines Unternehmens. Von allen Unternehmen, die mehr als 250.000 GBP (290.000 Euro) verdienen, wird erwartet, dass sie 0,1% ihres jährlichen Bruttospielertrags abgeben. Andere Betreiber müssen mindestens 250 GBP (290 Euro) spenden.