Die Forschungsstelle Glücksspiel der Universität Hohenheim hat einen interessanten Vorschlag. Es wird empfohlen, nicht lizenzierte Betreiber in Deutschland zu besteuern und Online Casino Spiele bundesweit zu legalisieren. Diese Forderungen finden sich im Positionspapier zum neuen Glücksspielstaatsvertrag 2021, mit dem sich die Forschungsstelle befasst.
„Es besteht Einigkeit darüber, dass das Vorgehen gegen illegale Anbieter im Internet verstärkt werden muss. Derzeit ist das Angebot von Online Casino Spielen im Internet weitgehend illegal, die Nutzerzahlen steigen jedoch stets an. Es ist davon auszugehen, dass einige Staaten Online Casino Spiele weiterhin oder in Zukunft zulassen werden. Aus Gründen des Spielerschutzes ist ein regulierter Markt einem nicht regulierten Markt vorzuziehen“, sagte das Forschungszentrum.
Traditionelle Spielhallen, die ihre Spiele nicht im Internet anbieten, haben bislang noch einen relativ guten Stand was den Umsatz anbelangt. 2017 erzielten die Betreiber der Spielbanken einen Umsatz von 5,82 Milliarden Euro. Die Steuern, die davon an den Staat abgetreten werden mussten, beliefen sich auf 319 Millionen Euro. Es wird geschätzt, dass der illegale Glücksspielmarkt im selben Jahr mehr als 1,76 Milliarden Euro generiert hat.
Der berühmt berüchtigte Glücksspielstaatsvertrag steht vor einem Update, das bis 2021 von den Bundesländern abgesegnet werden soll. Bisher ist noch keine Regulierung des deutschen Marktes in Sicht, was die Forschungsstelle Glücksspiel nicht befürwortet. Zahlreiche europäische Länder, zuletzt die Schweiz und Schweden in diesem Jahr, haben ihren Glücksspielmarkt reguliert und stellen unter besonderen Auflagen eigene Glücksspiellizenzen aus. In Deutschland tat das bislang nur Schleswig-Holstein, allerdings gibt es keine neuen Lizenzen mehr von dem Bundesland.
